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Das Amtshaus
Das Amtshaus erinnert an die über 600-jährige Amttradition des kurpfälzischen Oberamts und des nachfolgenden badischen Bezirksamtes Bretten. Das kurpfälzische Oberamt war für den ganzen südlichen Bereich der Kurpfalz Verwaltungsmittelpunkt und Zentrum der staatlichen Macht gewesen.
Die einst bescheidenen Amtsräume gruppieren sich um das wohnturmartige Steinhaus, der Residenz des kurfürstlichen Vogtes. Von der Zerstörung der Stadt war natürlich auch der Amtssitz nicht ausgenommen. Im Jahre 1705 wurde zunächst das Amtsschultheißereigebäude wiedererrichtet. Erst 1783/ 1784 ist nach Plänen von Jakob Messing von Bruchsal und Nicolaus Schwartz unter Einbeziehung der Grundmauern des Steinhauses, das einst ebenfalls ummauert Amtsgebäude für 23.230 Gulden entstanden, in dem neben den Vögten, Oberamtsschultheißen und Oberamtmänner, Amtschreiber und anderen Beamten ihres Amtes gewaltet haben. Dies blieb auch nach dem Übergang des größten Teiles der rechtsrheinischen Pfalz und damit auch der Stadt Bretten an die Marktgrafschaft bzw. das Großherzogtum Baden im Jahre 1802/ 03 und der folgenden Neuorganisation der Amtsbezirke so. Mit dem Anbau für das Amtsgericht im Jahre 1887/ 1888 hat das Amtshaus bei Wahrung seines klassizistischen Altteils seine jetzige Gestalt erhalten.
Abb.1: Amtshaus im Baustil des 18. Jahrhundert
Abb.2: Amtsgericht heute
Der zweistöckige Massivbau wurde über einem rechteckigen Grundriss erstellt. An zwei Seiten wurde eine Mittelrisalite mit Dreiecksgiebel vorgelegt. Ein umlaufendes, sich verkröpfendes Gesims trennt die beiden Stockwerke. Bei dem über Eck gestellten Westflügel und dem Treppenturm an der steil abfallenden Südseite, handelt es sich um Erweiterungsbauten aus dem Jahre 1887/ 1888. Der Turmaufsatz trägt eine große Kartusche mit dem badischen Wappen. Das klassizistische Portal ist reich profiliert, die Holztür mit gleichzeitiger Verzierung und Beschlägen versehen. Quaderpfeiler mit Vasen und Zopfwerk flankieren die Toreinfahrt.